Soziale Innovationen in die Welt bringen

10 Tipps, wie Du soziale Innovationen strategisch angehst.

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von Birgit Heilig, September 5, 2017
soziale Innovationen
Soziale Innovationen
Soziale Innovationen entstehen oft als Korrektur oder Gegenbewegung zu technischen Innovationen, um deren negativen Folgen abzumildern. Sie können aber auch proaktiv aufgebaut werden, wenn man nicht die Auswirkungen von neuen Entwicklungen abwartet, sondern frühzeitig auf einer parallelen Schiene mitgestaltet.

Hier 10 Tipps, wie Du Deine soziale Innovation anstoßen kannst:

  • Trends beobachten
  • Copy & paste nutzen
  • Den Horizont erweitern
  • Ideen entwickeln
  • Soziale Wirkung berücksichtigen
  • Früh anfangen, früh scheitern
  • Geschickt kommunizieren
  • Community aufbauen
  • Strategische Unterstützer suchen
  • Gelder auftreiben

1) Trends beobachten

Schau Dir an, was gerade in Bereichen wie Kommunikation, Technik, Industrie u.a. passiert und welche Entwicklungen für die nächsten Jahre anstehen. Entwickle ein Auge dafür, was alles passieren kann. betterplace.lab oder das Zukunftsinstitut etwa veröffentlichen regelmäßig forschungsbasierte Trendreports und die Stanford Social Innovation Review bietet Dir einen guten Überblick über aktuelle Entwicklungen im Sozialen Sektor.

2) Copy & paste nutzen

Man kann nicht immer das Rad neu erfinden oder alle Fehler selbst machen. Schau Dir an, welche Innovationen im sozialen Sektor in anderen Ländern entstehen. Wer ist uns auf bestimmten technischen Gebieten (z.B. Digitalisierung) schon einige Schritte voraus und kämpft bereits mit deren Auswirkungen? Dies kann Dir Hinweise geben, wohin die Reise gehen wird. Und vielleicht kannst Du bereits bestehende Lösungsansätze übernehmen. Eine gute Plattform zum weltweiten Austausch über soziale Innovationen und ihre Macher findest Du hier.  

3) Den Horizont erweitern

Beschäftige Dich mit möglichst vielen Themenbereichen. Es ist nicht neu, aber immer noch wahr, dass Kreativität und Neues dort entstehen, wo getrennte Bereiche aufeinander treffen und Synergien bilden können, die mehr als die Summe ihrer Teile sind. Lies Dich in verschiedene Themen ein, sprich mit Menschen aus anderen Branchen oder mit anderen Interessen. Je unterschiedlicher, desto breiter und ganzheitlicher wächst auch Deine Perspektive. Ein guter Ort zum Austauschen und Impulse einholen sind Konferenzen wie der im Oktober stattfindende Impact Summit.

4) Ideen entwickeln

Sprich mit Betroffenen, die vielleicht schon von den Entwicklungen tangiert werden. Gibt es z.B. in Deinem Umfeld Menschen, die in einem Unternehmen arbeiten, das bereits an der Digitalisierung arbeitet oder sich zwangsläufig damit auseinander setzen muss? Was bewegt sie? Wovor haben sie Angst? Vielleicht haben sie selbst schon erste Ideen, wie man bestimmte Herausforderungen lösen könnte oder sie formulieren einen bestimmten Bedarf. Ein weiterer guter Ansatz für den Aufbau erster Ideen ist Effectuation. Du verschaffst Dir einen Überblick über Deine Fähigkeiten, Werte und Ziele und kannst aus vorhandenen Ressourcen die ersten Schritte und Möglichkeiten ableiten. 

5) Soziale Wirkung berücksichtigen

Überlege Dir, welche Auswirkung Dein Projekt haben könnte. Welche Hebel sind entscheidend, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen? Die Wirkungslogik hilft Dir dabei: Input, Output, Outcome, Impact. Überlege Dir, welche Ressourcen Du aktivieren musst, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen. Wie Du eine Wirkungskette aufbaust und kontinuierlich im Verlauf Deiner Arbeit messen kannst, findest Du u.a. bei phineo.

6) Früh anfangen, früh scheitern

Dies ähnelt dem Prozess bei klassischer Produktentwicklung nach der Lean Startup-Methode von Eric Ries. Geh früh raus mit deinem ersten Konzept, auch und gerade wenn es unfertig ist und hole Dir Feedback ein! Gerade bei sozialen Innovationen ist die Einbindung von Menschen und ihrer Bewertung unabdingbar, um etwas wirklich Wirkungsvolles zu schaffen. Bau einen Prototypen, probiere Dich und Deine Idee aus! 

7) Geschickt kommunizieren

Du kannst über Social Media in die Breite gehen. Liegt Deine Idee in einem Bereich, der bisher wenig behandelt wird, bemüh Dich um die „Hoheit“ der Themensetzung. Such Dir ein, zwei wichtige (Print-) Medien, in denen Du Deine Idee platzierst. Formuliere sie etwas provokant. Egal, ob sie zerrissen wird oder nicht: das Thema kommt ins Gespräch. Durch die kritischen Stimmen wirst Du wieder neue Anregungen bekommen, neue Perspektiven, Verweise auf Bereiche, die Du vielleicht noch nicht berücksichtigt hast. Du kannst Dir auch „Influencer“ oder Multiplikatoren suchen, die helfen, Deine Idee weiterzuverbreiten. Und natürlich nutzt Du Social Media, um Dir eine persönliche Marke aufzubauen.

8) Community aufbauen

Über Social Media kannst Du eine gewisse Masse an Menschen erreichen. Crowdfunding bringt Dir auf jeden Fall Aufmerksamkeit und im besten Fall eine erste begeisterte Community, die Dich nicht nur finanziell unterstützt, sondern Dir weitere Tipps zur Verbesserung Deiner Idee geben kann und den Bekanntheitsgrad weiter steigern kann. Darüber hinaus besuchst Du Fachmessen, Konferenzen und Netzwerkveranstaltungen und erzählst jedem, der Dir über den Weg läuft, von Deinem Vorhaben.

9) Strategische Unterstützer suchen

Du hast mit vielen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen gesprochen, um Deine Idee zu entwickeln. Dasselbe solltest Du tun, um Dein Projekt voranzubringen. Forschung und Wissenschaft, lokale oder regionale Politiker, Institutionen wie Wohlfahrtsträger, IT und Entwickler können Dir beim ganzheitlichen Aufbau einer sozialen Innovation helfen.

10) Gelder auftreiben

Je nachdem, welches Geschäftsmodell Du verfolgst, stehen Dir diverse Optionen zur Verfügung, um die nächste Phase finanziell auszustatten. Crowdfunding haben wir schon erwähnt, daneben Familie, Freunde, eigene Ersparnisse. Durch Wettbewerbe gewinnst Du Aufmerksamkeit und vielleicht den nächsten Finanzierungsschub. Hinzu kommen unterstützende Institutionen wie Inkubatoren und v.a. Stiftungen, die für Förderungen im sozialen Bereich offen sind und Dir helfen, die Welt besser und lebenswerter zu gestalten.