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Heute wollte ich über das Thema Freude schreiben. Aber wie könnte ich das tun, wenn täglich 100.000 neue Fälle des Coronavirus auftreten; wenn die Menschen in den USA (und darüber hinaus) auf die Strasse gehen, um zu demonstrieren, dass sie leiden und des systemischen Rassismus in unseren Gesellschaften überdrüssig sind; wenn jahrelange harte Arbeit zur Ausrottung der Armut, zur Überbrückung der Kluft zwischen den Geschlechtern usw. im Handumdrehen zunichte gemacht wird? Manchmal kommt es mir vor, als würde ein Dementor all meine Hoffnung, meine Freude und mein Glück aussaugen und mich völlig traurig, hoffnungslos und machtlos zurücklassen.
Wenn du keine Ahnung hast, worauf ich mich beziehe: ein Dementor ist eine Figur aus der Harry Potter-Serie der britischen Autorin J. K. Rowling. Ein Dementor ist eine dunkle Kreatur, "die sich von menschlichem Glück ernährt und dadurch bei jedem Menschen in ihrer Nähe Gefühle der Depression und Verzweiflung hervorruft" (Fandom, Harry Potter Wiki). Ja, ich gebe es zu – die Beschreibung meiner Erlebnisse in den letzten Wochen könnte 'ein wenig' durch die Tatsache beeinflusst worden sein, dass ich alle Harry-Potter-Bücher erneut lese, aber du verstehst bestimmt, worauf ich hinaus will. Es scheint ein wenig "abwegig" zu sein, inmitten von allem, was wir gerade durchmachen, über Freude zu schreiben.
Gleichzeitig ist das genau der Grund, warum wir gerade jetzt über Freude sprechen sollten. Wie Erzbischof Desmond Tutu im Gespräch mit dem Dalai Lama erklärt: "Mehr Freude zu entdecken, bewahrt uns leider nicht vor der Unvermeidbarkeit von Not und Herzschmerz. Tatsächlich weinen wir vielleicht schneller, aber wir werden auch schneller wieder lachen. Vielleicht sind wir einfach lebendiger. Wenn wir jedoch mehr Freude entdecken, können wir dem Leiden auf eine Weise entgegentreten, die uns eher veredelt als verbittert. Wir erleiden Leiden, ohne dass wir hart werden. Uns bricht das Herz, ohne dass es uns bricht" (Das Buch der Freude: Nachhaltiges Glück in einer sich verändernden Welt, S.H. der Dalai Lama, Erzbischof Desmond Tutu und Douglas Abrams).
Ich hoffe, du findest Zuspruch in dieser Einladung, die Freude "auch in schwierigen Zeiten" zu kultivieren, wie es der Juni im Action for Hapiness-Kalender empfiehlt. Aber was ist Freude und wie kann man sie kultivieren? Im Buch der Freude stellen S.H. der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu die Hindernisse vor, die der Freude im Wege stehen, wie Furcht, Stress und Angst; Frustration und Wut; Traurigkeit und Trauer; Verzweiflung, Einsamkeit und Neid; Leid und Not; und Krankheit und die Angst vor dem Tod. Aber sie sprechen auch von acht Säulen der Freude: vier Säulen sind Qualitäten des Verstandes – Perspektive, Demut, Humor und Akzeptanz – und vier sind Qualitäten des Herzens – Vergebung, Dankbarkeit, Mitgefühl und Großzügigkeit.
Heute geht es bei dem Rezept für das Wohlbefinden, das ich dir vorstellen möchte, um die Qualität der Dankbarkeit. David Steindl-Rast stellt klar: "Es ist nicht das Glück, das uns dankbar macht. Es ist die Dankbarkeit, die uns glücklich macht. Jeder Augenblick ist ein Geschenk. Es gibt keine Gewissheit, dass du einen weiteren Moment haben wirst, mit all den Möglichkeiten, die er enthält. Das Geschenk in jedem Geschenk ist die Gelegenheit, die es bietet. Meistens ist es die Gelegenheit, sich daran zu erfreuen, aber manchmal wird uns ein schwieriges Geschenk gemacht, und das kann eine Gelegenheit sein, sich der Herausforderung zu stellen. Wirst du das Geschenk annehmen, auch wenn es ein schwieriges ist? Wirst du die Realität annehmen und dich vom Zählen deiner Lasten zum Zählen deiner Segnungen hinwenden? Wenn deine Antwort ja ist, dann wird dir diese Übung ein Dankbarkeits-Tagebuch zu schreiben, dabei helfen, Freude zu kultivieren. Und wenn du deine Dankbarkeitspraxis vertiefen möchtest, dann schau dir dieses andere Glücksrezept "3 Good Things" (auf Englisch) an.
Den vollständigen Leitfaden findest du hier. Der nächste Blog-Beitrag wird ein weiteres Rezept zur Kultivierung von Dankbarkeit und Freude im Team vorgestellt.
Über Greta und Recipes for Wellbeing
Greta Rossi ist eine Changemakerin, die an mehreren gemeinnützigen Initiativen beteiligt ist, darunter Recipes for Wellbeing, Akasha Innovation, Pitch Your Failure und ChangemakerXchange. Recipes for Wellbeing arbeitet darauf hin, die Kultur des Changemakings so zu gestalten, dass der Schwerpunkt auf ganzheitlichem Wohlbefinden liegt, damit jeder effektiver zur Schaffung positiver Veränderungen in der Welt beitragen kann. Von frei zugänglichen Wohlfühlrezepten, über Wellbeing-Vorträge und Workshops bis hin zu immersiven Wellbeing-Labs machen wir Wohlbefinden für Changemaker*innen und ihre Teams zugänglich. Wenn du einen Vortrag, einen Workshop oder ein Retreat für dein Team oder deine Organisation veranstalten möchten, wende dich an uns unter info@recipesforwellbeing.org.