Als Teil der Serie zum Thema "Die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit" plädieren die MitarbeiterInnen von Shelterbox für eine Anerkennung der Wichtigkeit von KatastrophenhelferInnen bei Naturkatastrophen. Alle Artikel der Serie findest Du hier.
Es war das fünfte schwere Erdbeben in Indonesien im Laufe eines Monats. Die Inseln Sulawesi und Lombok sind beliebte Touristenziele. Doch während Touristen evakuiert werden können, stehen mehrere hunderttausend Einheimische vor dem Nichts und brauchen dringend Schutz. Eine, die sich nicht davor scheut, sich für diese Menschen einzusetzen, ist Agnes Fritz aus Hamburg. Als Ende 2018 Sulawesi durch ein Erdbeben mit anschließendem Tsunami verwüstet wurde, befand sich das ShelterBox Response Team Mitglied gerade auf Lombok, um gemeinsam mit ihren internationalen Kollegen Zelte, Decken, Moskitonetze und Solarlampen an 665 Familien zu übergeben.
„Hast du dich jemals gefragt, was du tun und wo du hingehen würdest, wenn du dein Zuhause verlieren würdest? Ich hatte diese Frage die ganze Zeit im Kopf, als ich hier in Indonesien war“, sagt Agnes Fritz. „Einige der Leute, die ich getroffen habe, blieben wochenlang draußen in den Bergen oder im Dschungel, weil sie Angst vor Tsunamis oder Nachbeben hatten. Den meisten von ihnen bleibt keine Wahl – sie müssen ihre Häuser jetzt mit eigenen Händen wieder aufbauen. Ich fand es so unglaublich, wie viel Kraft und Belastbarkeit die Menschen hier haben und mit welch hartnäckiger Entschlossenheit sie mit ihrer neuen Lebenssituation umgehen. Doch es wird Jahre dauern, bis sich die Menschen wirklich erholt und ihre Traumata überwunden haben.“
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Agnes Fritz engagiert sich seit fünf Jahren für ShelterBox. Nach ihrer intensiven Ausbildung zur ShelterBox Katastrophenhelferin in England führte sie ihr erster Einsatz nach Paraguay. Ihre diversen Auslandserfahrungen, die sie seit ihrer Jugend in den unterschiedlichsten Ländern der Welt sammeln konnte und die teilweise prekären Situationen dort, haben sie angespornt, Menschen zu helfen, die durch eine Naturkatastrophe oder humanitäre Katastrophe fast alles verloren haben. „Hinzu kommt meine Ansicht, dass gerade die Menschen, die in einem Land geboren sind, wo es einen Pass gibt, mit dem man fast überall problemlos hinreisen kann, dies nutzen sollten, um in den Ländern vor Ort zu sein, wo dringend akute Katastrophenhilfe nötig ist“, so die 34-jährige junge Mutter.
Über ShelterBox:
ShelterBox hilft notleidenden Menschen in Krisen- und Katastrophengebieten weltweit — schnell und effektiv. Seit der Gründung im Jahr 2000 in Großbritannien haben wir schon mehr als 1,25 Millionen Menschen mit Notunterkünften und anderen Hilfsleistungen versorgt. Alle Einsätze werden von unseren ehrenamtlichen ShelterBox Response Teams begleitet. Die speziell ausgebildeten Einsatzkräfte unterstützen die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort und sorgen dafür, dass die Zuwendungen unserer Spender verantwortungsvoll eingesetzt werden. Vor jedem Einsatz entscheiden wir individuell, welche Materialien wir vor Ort verteilen. Mittlerweile setzen wir neben den klassischen Überlebenskisten eine Vielzahl weiterer lebensnotwendiger Hilfsgüter wie ShelterKits, Zelte, Wasserfilter und Solarlampen ein. So können wir viel effizienter und nachhaltiger mit genau dem helfen, was die Menschen in den Katastrophengebieten benötigen. Anlässlich des steigenden Bedarfs an humanitärer Hilfe ruft ShelterBox die Öffentlichkeit dazu auf, sich verstärkt für Menschen in Katastrophen- und Krisengebieten zu engagieren. „Jeder hat ein Recht auf Obdach. Wir geben Menschen in größter Not ein Zuhause – die Hilfe muss hier und jetzt beginnen!“, so Clemens Witt, Vorstandsvorsitzender von ShelterBox in Deutschland.
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Bildunterschrift: Agnes Fritz bei ihrem Einsatz in Sembalun auf Lombok.