Mir scheint, dass im Moment unendlich viel im Wandel ist. Persönlich, wie gesellschaftlich sind wir dazu aufgefordert uns weiter zu entwickeln, eine größere Perspektive als die unsere einzunehmen, ehrlich mit uns und anderen zu sein, Mitgefühl zu entwickeln und unsere Kreativität dazu einzusetzen, für eine Welt zu arbeiten, die allen Menschen ihre Würde und ihr Recht ermöglicht.
- Analysiere dich selbst
- Sei dankbar
- Finde deine Stärken
Auf der persönlichen Ebene, kommst du vielleicht an deine Grenzen. Du spürst, dass die klassische Karriere Dich nicht mehr erfüllt oder du in einem Job gelandet bist, der gar nicht zu dir passt. Eventuell kannst du auch bestimmte Unternehmenswerte nicht mehr vertreten und wünschst dir einen authentischen Ausdruck in deiner Arbeit.
Etwas muss sich ändern.
Oft warten wir, bis wir mit dem Rücken zur Wand stehen, bevor wir einen großen Sprung wagen. Wir wussten eigentlich schon vor einer längeren Zeit, dass dieser Job nichts für uns ist – und dennoch haben wir nichts verändert. Vielleicht aus Angst, aus Loyalität oder weil wir einfach nicht wussten, was wir dann wollen.
Wenn du gerade an dieser Stelle in deinem Leben stehst und einen alten Job gekündigt hast oder kurz davorstehst, habe ich ein paar Tipps zur Reflexion für dich.
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Analyse
Nimm dir zwei Blatt Papier. Auf eines schreibst du ein „Minus“, auf das andere Blatt schreibst du ein „Plus“. Dann schreibe dir auf das Blatt mit dem „Minus“ ALLES auf, was dir an deinem jetzigen Job nicht gefallen hat: z.B. Bedingungen, Anforderungen, Tätigkeiten, Kommunikationskultur, Vision…Auf das andere Papier mit dem „Plus“ schreibst du alles, was dich erfüllt hat und was du möchtest: Team, Führungskultur, Bedingungen, Sicherheit, Prozesse, Tätigkeiten, Entwicklungsmöglichkeiten, Büro…Sei so konkret wie möglich! Du weißt jetzt was du in deinem neuen Job nicht mehr erfahren willst beziehungsweise, was du weiterhin gerne in deine Zukunft einladen möchtest. Wenn wir aus einer Beziehung oder einem Job rauswollen, dann bewerten wir die vergangene Zeit oft undifferenziert negativ. Das stimmt aber nicht. Wenn du genau hinschaust, siehst du negative, wie positive Aspekte.
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Dankbarkeit
Was ist das Gute daran, dass du in diesem Job gelandet bist? Was hast du gelernt? Wofür bist du dankbar? Es kann sein, dass du einen Job gemacht hast, der überhaupt nicht zu dir passt. D.h. du hast Loyalität gezeigt, konntest dich motivieren dran zu bleiben obwohl dich die Aufgabe nicht erfüllt hat. Du hast Disziplin und Durchhaltevermögen bewiesen. Chapeau! Vielleicht hast du auch Dinge gelernt, die du nie gelernt hättest, wenn du direkt deiner Freude gefolgt wärest. Du hast Kompetenzen erworben, die du auf deinem weiteren Weg gebrauchen kannst. Es kann auch sein, dass dir Sicherheit unglaublich wichtig war und du hast diesen finanziellen Ausgleich bekommen. Schau auch hier genau hin: Was nimmst du mit? Was hast du bekommen?
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Stärken
Denke an deine Aufgabenbereiche, die du in der Vergangenheit ausgeführt hast. Bei welchen konkreten Tätigkeiten hast du dich erfüllt gefühlt? Oder wichtig? Gut? Interessiert? Kompetent? Schreibe dir diese Tätigkeiten auf. Tätigkeiten sind Verben, also Worte wie: analysieren, bedienen, zuhören, recherchieren, leiten, entwickeln, koordinieren, organisieren, erfinden etc. Setz dir die Erfüllungsbrille auf und schau in deine Vergangenheit: Was hat dir Spaß gemacht? Dann unterstreiche die Tätigkeiten, auf die du jetzt und in naher Zukunft auch Lust hast. Wovon willst du mehr machen? So findest du heraus, was deine Stärken sind und welche du in deinem neuen Beruf einsetzen willst. du kannst jetzt Jobprofile genauer nach den Tätigkeiten analysieren, die dich begeistern.
Jetzt kannst du einen Knopf an die Erfahrung machen. Du bist einen Schritt weiter. Näher an dir dran und an dem was du wirklich willst. Du hast viel gegeben und auch viel bekommen – aus den positiven und negativen Aspekten, ziehst du deine Erkenntnisse: darüber wer du bist, was du tun willst und warum es für dich wichtig ist. Und jetzt? Jetzt gehst du los und findest den Job, der wirklich zu dir passt. Falls es den nicht gibt? Kreierst du ihn dir.
Über die Autorin
Elisabeth Hahnke studierte Communication and Cultural Management an der Zeppelin Universität (Master of Arts) und gründete das renommierte Social Franchise ROCK YOUR LIFE! mit zwei Freunden. Für ihre Arbeit wurden sie und ihr Team mehrfach ausgezeichnet, z.B. mit dem MTV Voices Award. Elisabeth ist Responsible Leader der BMW Stiftung und setzt sich mit ihrer Arbeit für persönlichen und sozialen Wandel ein. Im Moment leitet sie das Potentialentwicklungsprogramm BILDUNGSROCKER und arbeitet darüber hinaus als Trainerin und Coach. Sie ist Expertin in den Bereichen Coaching, MBSR/Introvision und Potentialentwicklung.
Mehr unter www.elisabethhahnke.de
#OldieButGoldie ursprünglich erschienen: 29.03.2017