ursprünglich erschienen: 01.11.2016
Ein von mir mitgegründetes Sozialunternehmen droht immer wieder in finanzieller Not unterzugehen. Die meisten, die noch dort sind, arbeiten ehrenamtlich und halten irgendwie den Betrieb aufrecht. Ein Kinderladen e. V., den ich ebenfalls mitgegründet habe, wurde kürzlich schon aufgelöst. Und Französisch habe ich dreimal angefangen und kein einziges Mal dabei gelernt. Kurz: Obwohl mir vieles gelingt, weiß ich auch ganz gut, wie man Dinge so macht, dass sie nicht klappen. Hier meine wichtigsten drei Tipps, wie du die Welt ganz sicher nicht veränderst:
Mache mehrere Dinge auf einmal
Tagsüber schreibe ich gerade ein Buch, arbeite als Lehrer, lerne Spanisch und erstelle einen Onlinekurs. Abends lerne ich AcroYoga, Gitarre und Meditieren.
Was denkst du, was ich davon ich geregelt kriege, wenn ich alles zeitgleich anginge? Vermutlich gar nichts! Während ich mich eine Stunde dem Schreiben widmen wollte, hätte ich vermutlich schon zwei Whatssapnachrichten von meinem Spanisch-Tandem gelesen und beantwortet, online den Vertretungsplan von morgen gecheckt („Warum muss ich schon wieder für Frau Klingenberg die neunte Klasse übernehmen?“), oder mich drei Stunden mit dem neusten Wordpress-Update herumgeschlagen.
Wenn dir das in ähnlicher Form bekannt vorkommt ein guter Tipp: Mach immer nur eine Sache zeitgleich, dafür dann aber richtig und mit Herzblut. Und wenn dir mehrere Dinge am Herzen liegen? Verfolge erst das eine und dann – im Anschluss – das andere. So habe ich einen Monat lang täglich meditiert, in zwei Monaten ein Buch geschrieben und in drei Monaten Spanisch gelernt.
Höre auf die, die dir sagen: „Das geht nicht“.
Hast du schon mal eine Idee gehabt und euphorisch deinen Freund*innen oder den Eltern davon erzählt? Falls ja, bin ich mir fast sicher, dass du dann auch schon mal danach von deiner Idee abgekommen bist und gedacht hast: Das geht doch eh nicht, das ist zu groß, schwierig, kompliziert, teuer, umfangreich, etc. Warum? Menschen, die uns lieb haben, wollen nur das Beste für uns und geben ehrliche Rückmeldungen. Und das ist auch gut so. Auf der anderen Seite bewerten und beurteilen sie aber unsere Ideen und Möglichkeiten auf Grundlage ihres eigenen Horizonts. Und das ist leider nicht immer gut. Wenn ihnen unsere Idee zu groß vorkommt, geben sie uns auf unterschiedliche Weisen zu verstehen, dass das, was wir vorhaben, nicht geht. Nicht weil sie uns einen Erfolg nicht gönnen würden, sondern weil sie es sich einfach nicht vorstellen können. Vielleicht möchten Sie uns auch vor einem Scheitern bewahren.
Um dich nun nicht sofort von deiner Idee abbringen zu lassen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du kannst gut auf Menschen hören, die schon etwas Ähnliches wie das geschafft haben, was du dir in den Kopf gesetzt hast. Als ich mit meinem Buch anfing, habe ich eine Freundin von mir angerufen, die schon drei Bestseller geschrieben hat und mit ihr alles durchgesprochen. Statt mir die Sache auszureden, hat sie mir geholfen das Inhaltsverzeichnis zu strukturieren und mich nach ein paar Tagen gefragt, ob ich schon mit dem Schreiben begonnen hätte. Eine weitere Möglichkeit ist, sich an jene zu wenden, die einem bei den großen Ideen helfen. Dafür gibt es unzählige Beratungs- und Förderangebote wie beispielsweise Social Impact, ThinkBig, YOOWEEDOO oder das Impact Hub. Und auch die tbd* Events und Resources gehören mit Sicherheit dazu.
Mach einfach gar nichts
Aktiv werden ist viel zu anstrengend und du könntest dabei scheitern. Warum also das Risiko eingehen? Wenn du die Welt nicht verändern willst, ist es das Allerbeste einfach nichts zu machen. Würden immer alle so denken, wäre ja auch alles viel einfacher: Wir bräuchten uns nicht über die AFD aufregen, denn niemand hätte sie gegründet. Wir müssten uns nicht über die Klimaerwärmung sorgen, denn es gäbe viel weniger Autos, Fabriken und vermutlich auch weniger Kühe. Und wir bräuchten uns auch nicht um Geflüchtete kümmern, denn es gäbe nichts, wovor Menschen fliehen müssten.
Da dem leider nicht so ist, haben wir die Wahl: Aktiv werden oder nicht. Und wenn du bis hierhin gekommen bist, hast du es vermutlich schon erkannt: Ich bin für aktiv werden. Denn wenn viele von uns einen kleinen Beitrag leisten und die Welt in der wir gemeinsam leben verändern wollen, wird diese im Laufe der Zeit immer bunter und besser. Und wenn ich dich dabei unterstützen darf, würde ich mich sehr freuen.
Viel Erfolg und Spaß auf deinem Weg!
Über den Autoren
Ernst ist Lehrer, er selbst würde sich aber auch als Lebenskünstler und Träumer bezeichnen.
Er hat zwei (Sozial-)Unternehmen gegründet und sein erklärtes Ziel ist es, möglichst vielen Menschen beim Erreichen ihrer Ziele zu helfen. Deshalb betreibt er einen YouTube-Kanal für gestresste Referendar*innen und berät zum Thema Crowdfunding. Vor kurzem hat er Ein gutes Ziel geschrieben, das dir hilft, dein wichtigstes Ziel in nur drei Monaten zu erreichen. Wenn du ein Ziel hast oder jemanden mit einem Ziel kennst, klicke hier, um dir ein Buch zu holen und ihn in seiner Crowdfunding-Kampagne zu unterstützen.