ursprünglich erschienen: 09.11.2016
Das unabhängige Analyse- und Beratungshaus PHINEO stellt gemeinsam mit der Deutsche Bank Stiftung den neuen Spendenfonds Integration vor. Ziel ist es, Gelder von Stiftungen, Unternehmen und Einzelpersonen wirksam zu bündeln und damit gemeinnütziges Engagement für Integration nachhaltig zu stärken. Mit den ersten 425 Tausend Euro werden sechs Organisationen dabei unterstützt, sich strukturell weiterzuentwickeln.
Im Gegensatz zu anderen Spendenfonds fördert der Spendenfonds Integration nicht die Projektarbeit, sondern unterstützt die Strukturen der Organisation dahinter. Denn trotz einer überwältigenden ehrenamtlichen Unterstützung stehen gemeinnützige Organisationen vor großen Herausforderungen. Sie brauchen mehr Personal, Weiterbildung, professionelle Infrastruktur oder fachliche Beratung, um ihre erfolgreichen Ansätze weiterzuentwickeln. Hierfür gibt es bisher jedoch kaum Fördergelder – der Spendenfonds reagiert somit auf einen ganz konkreten Bedarf des sozialen Sektors.
„Aus mehr als einhundert Projektanalysen zu Integrationsthemen wissen wir, was gemeinnützige Organisationen wirklich brauchen. Die meisten Förderprogramme geben nur Mittel für die Projektarbeit, die funktionierenden Strukturen der Organisationen dahinter werden einfach vorausgesetzt“, erklärt Dr. Andreas Rickert, Vorsitzender des Vorstands der PHINEO gAG. „Gerade im Bereich der Integration, wo Erfolge nicht kurzfristig eintreten, muss die Arbeit der gemeinnützigen Organisationen nachhaltig gesichert werden.“
Der Spendenfonds Integration ist ein Projekt des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshaus PHINEO. Die Deutsche Bank Stiftung finanziert als Initiativpartnerin die Konzeption und den Aufbau des Spendenfonds und stattet ihn darüber hinaus mit einer ersten substantiellen Spende aus.
„Wir stehen mit Blick auf die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft weiterhin vor großen Herausforderungen. Um diese erfolgreich zu meistern, benötigen wir einen langen Atem. Deshalb ist es ganz entscheidend, durch einen breiten Verbund von Unterstützern zivilgesellschaftlichen Akteuren zu helfen, sich weiter professionalisieren und bestehende Strukturen auszubauen“, erklärt Michael Münch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank Stiftung.
Die ersten Spenden gehen an sechs gemeinnützige Organisationen – allesamt haben die intensive Qualitätsprüfung durch PHINEO durchlaufen und tragen das Wirkt-Siegel. Darunter beispielsweise die Refugee Law Clinic Cologne e.V., in der Studierende Asylsuchende juristisch beraten. Weil immer mehr Studierende sich engagieren und weitere Mandate übernommen werden, kommt das bisherige System von einzelnen händisch gepflegten Dateien an seine Grenzen.
Mit der Förderung durch den Spendenfonds Integration will der Verein eine digitale Anwendung erstellen lassen, mit der interne Prozesse, Mitgliederdaten und Fachwissen verwaltet und für alle Ehrenamtlichen zugänglich gemacht werden.
Weitere Förderprojekte sind:
- XENION Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V., Berlin (Akinda Einzelvormundschaften)
- Trägerkreis junge Flüchtlinge e.V., München (SchlaU-Schule)
- Netzwerk für Demokratie und Courage e.V., Dresden
- Kulturbüro Sachsen e.V., Dresden
- Verein zur Förderung der Jugendarbeit e.V., Hamburg (Spielmobil Falkenflitzer)
Die Förderprojekte erhalten neben der Spende auch noch individuelle Begleitung und weitere Unterstützung durch PHINEO wie z.B. Workshops, die sie dabei unterstützt, langfristig zu wirken.
„Geldgebende können darauf vertrauen, dass ihre Mittel bedarfsgerecht und besonders effektiv eingesetzt werden“, erklärt Rickert. „Außerdem müssen sie keine eigenen Strukturen aufbauen, um geeignete Fördervorhaben zu identifizieren oder zu überlegen, woran sich die Wirkung ihrer Spende zeigt.“
Zum Auftakt beteiligen sich neben der Deutsche Bank Stiftung die Bundesliga-Stiftung, die HIT Stiftung, die Schöpflin Stiftung und die Wübben Stiftung gGmbH. Auf internationaler Ebene ist der Spendenfonds eingebunden in die European Refugee Initiative von United Way.
PHINEO lädt weitere Spenderinnen und Spender ein, den Fonds auch über die Pilotphase hinaus zu sichern und damit weitere Integrationsprojekte zu unterstützen.