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Kennst Du dieses Gefühl: Irgendwie fühlt es sich nicht richtig an, was Du machst. Aber so richtig unzufrieden bist Du ja eigentlich auch nicht. Und in Worte fassen kannst Du es erst recht nicht, was eigentlich falsch ist und wie es besser wäre? Und so dümpelst Du weiter vor Dich hin, übernimmst neue Aufgaben oder Projekte und wechselst vielleicht mal intern die Stelle. Doch dieses ungewisse Gefühl bleibt. Die Frage, über die ich heute mit Euch nachdenke, ist, wann ist der Zeitpunkt gekommen, etwas zu ändern und was ist es genau, das geändert werden muss?
Der Zeitpunkt:
Für mich war der Zeitpunkt ziemlich genau zwei bis drei Monate nach einem weiteren internen Jobwechsel gekommen. Ich war bereits vier Jahre in dem modernen Konzern angestellt, hatte ein immenses internes Netzwerk und habe mich grundsätzlich in dem Unternehmen wohl gefühlt. Vor dem Wechsel in meine erste Führungsposition war ich voller Vorfreude und motiviert, die neue Herausforderung anzunehmen. Ich kannte meine zukünftige Vorgesetzte und direkten Kolleg*innen und konnte mir kein besseres Team vorstellen. Doch es dauerte nicht lange bis ich in jedem Meeting dachte: „Langweilig, langweilig, langweilig! Was mache ich eigentlich hier?! Warum in aller Welt können die anderen sich dafür begeistern?!“ In einem intensiven Gespräch sagte meine Chefin zu mir: „Lena, ich habe immer das Gefühl, als seist Du ein bunter Vogel in einem Käfig. Du kannst den Job hier, ich bin gerne bereit, dich zu fördern, und glaube daran, dass Du hier auch weiter Karriere machen kannst. Aber ich habe das Gefühl, dass Du Dich dafür immer verbiegen musst. Wenn das stimmt, musst Du für Dich selbst entscheiden, ob Du Dich weiterhin anpassen willst, oder ob Du Dir ein Umfeld suchen willst, in dem Du mehr Du selbst sein kannst.“ Es war ungefähr zu dieser Zeit, als ich erkannte, dass ein neuer, aber ähnlicher Job in einer neuen Stadt (ich wollte gerne näher an den Bergen leben) mein Problem nicht lösen würde. Es wäre immer wieder dasselbe. Und täglich grüßt das Murmeltier, äh, die Langeweile.
Zwischenfazit: Der Zeitpunkt, etwas zu ändern, ist gekommen, wenn Du immer wieder den Punkt der Unzufriedenheit erreichst.
Aber WAS ist denn nur das Richtige?
Um herauszufinden, was denn dann das Richtige sein könnte, ist es immens wichtig, sich selbst gut zu kennen. Ich kann nur empfehlen, sich dafür professionelle Hilfe in Form eines Coachings, einer Therapie oder eines Programms wie das Purpose Fellowship bei tbd* zu suchen. Mir selbst hat meine Psychotherapeutin, die ich zu diesem Zweck aufgesucht habe, sehr geholfen. Mit der Zeit arbeiteten wir heraus, welche Werte für mich wichtig sind: 1. Ich wollte dazu beitragen, dass nachhaltiger Konsum einfacher wird. 2. Ich wollte selbstbestimmt und in einem sehr modernen Umfeld arbeiten. 3. Mein Job sollte mir einen gewissen Lebensstandard finanzieren. Das WIE war also erarbeitet, aber es erschien mir unmöglich, das WO zu finden, während ich in meinem alltäglichen Hamsterrad gefangen war. Also kündigte ich ohne konkreten Plan B. (Hier muss ich anmerken, dass ich durch Glück eine gewisse finanzielle Absicherung erhielt und weder finanzielle Verpflichtungen wie Kredite noch die Verantwortung für eine Familie hatte. Wenn Du diese temporäre finanzielle Absicherung nicht hast, könnte ein Teilzeitmodell für Dich interessant sein. Andernfalls nimm Dir für diese Kennenlernen-Reise aktiv in Deiner Freizeit Raum.)
Zwischenfazit: Um zu wissen, WAS ein neuer Job sein könnte, musst Du Dich selbst und Deine Werte genau kennen.
Innere Einstellung
Mein ursprünglicher Plan sah es vor, in eine spannendere Stadt (Wien oder Berlin) zu ziehen, ein möbliertes Zimmer zu mieten und mir vor Ort zu überlegen, was ich jetzt arbeiten wollte. Dann stellte ich mir vor, wie ich in einem winzigen Zimmer in einer Stadt säße, in der ich nur wenige Kontakte hätte (denen ich ja auch nicht pausenlos am Rockzipfel hängen wollte) und keinen geregelten Alltag hätte… Und verwarf den Plan wieder. Dann wurde mir bewusst, dass ich wirklich gerne den Roman schreiben wollte, für den ich schon eine gewisse Zeit eine konkrete Geschichte mit mir herumtrug (und den ich zum jetzigen Zeitpunkt fast fertig habe). Plan B sah also vor, an einem schönen, aber nicht allzu entfernten Strand zu sitzen, den Roman zu schreiben und digital ein Netzwerk für die Jobsuche aufzubauen. Dann stellte ich mir vor, wie ich in einem Hostel mit Backpackern säße, mich ständig zu Tagesausflügen verführen ließe, nach einigen Monaten immerhin mit einem fertigen Manuskript nach Hause käme, aber immer noch keinen neuen Job hätte und mein soziales Umfeld in Düsseldorf eingeschlafen wäre… Und verwarf Plan B auch wieder. Noch bevor die globale Pandemie ausbrach, entschied ich mich, für Roman und Jobsuche vorerst in Düsseldorf zu bleiben. Schlagartig wurde mir klar, dass ich dafür meine Einstellung zu meinem Leben in dieser Stadt und allem, was dazu gehörte, ändern müsste. Sonst wäre es (weiterhin) Zeitverschwendung. Und siehe da: Eine wunderbare Freundschaft vertiefte sich, ich schloss Frieden mit der Stadt, fühlte mich mit mal pudelwohl in meiner Wohnung und verliebte mich auch noch in einen Mann, der beruflich an NRW und Düsseldorf gebunden ist. Zufriedenheit und Glück fand Einzug in mein Leben ohne dass ich groß etwas an den Umständen verändert hatte.
Zwischenfazit: Die innere Einstellung hat großen Einfluss auf die Dinge, die Dir passieren. Es ist etwas dran an: „Was Du ausstrahlst, ziehst Du an!“ Ziehe in Erwägung, dass die Umstände und gegebenenfalls sogar Dein Job richtig sein könnten, wenn Du Deine Einstellung dazu änderst.
Du selbst und Deine Verhaltensmuster
Ich schrieb also meinen Roman, besuchte (online) Networking-Events und hörte mir Vorträge an. Ich versuchte dabei, mir ein möglichst offenes Mindset beizubehalten, nach meinen Werten zu handeln und das zu tun, was mir guttat. (Anmerkung: Was sich so einfach und toll anhört, ist sehr viel schwerer als gedacht. Ohne Strukturen war ich oft orientierungslos und war abends deprimiert, obwohl ich grundsätzlich mit meiner Entscheidung zufrieden war. Auch mein Körper reagierte auf die neue Art von Stress mit einem unerträglichen Neurodermitis-Ausbruch. Veränderung braucht seine Zeit.)
Ein Coach sagte mir mal: „Half of luck is showing up“. Ich füge noch hinzu: „mit dem richtigen Mindset“. Denn was wenige Monate nach meinem Ausstieg passierte, hört sich an, wie aus einem kitschigen Film: Ich traf meine jetzige Co-Founderin bei einem Online Event und als ich sie von ihrer Idee reden hörte, war mein erster Gedanke: „Cool, brauchst Du noch eine Co-Founderin?“ Und jetzt sind wir mitten im Aufbau von TUKEA, ein Unternehmen, das genau unseren Werten folgen soll. Dabei hatte ich ursprünglich gar nicht das Verlangen, zu gründen. Es ist das Ergebnis meines Weges und scheint das WO zu sein, das mein WIE erfüllt.
Dennoch ist das Glück noch nicht vollkommen, denn in den letzten Wochen wurde mir bewusst, dass es ein Verhalten an mir gibt, das mir schon immer im Weg stand und es immer noch tut. (Mir fehlt Disziplin und Struktur). Deswegen kommt hier mein letzter und vielleicht wichtigster Tipp für Dich: Probleme kommen überall mit hin! Lerne Dich auch in Bezug auf Deine Verhaltensmuster gut kennen und ändere sie, wenn notwendig. Der tollste Job der Welt macht Dich nicht glücklich, wenn Du Dir selbst im Weg stehst.
Darauf kommt es also an:
- Der Zeitpunkt, etwas zu ändern, ist gekommen, wenn Du in regelmäßigen Zyklen den Punkt der Unzufriedenheit erreichst.
- Um herauszufinden, was der richtige Job für Dich ist, musst Du Dich selbst sehr genau kennenlernen. Hol Dir dazu externe Hilfe und arbeite Deine Werte, Prioritäten und das WIE heraus.
- Die innere Einstellung hat einen großen Einfluss auf Deine Zufriedenheit – auch im gegebenen Umfeld. Die Entscheidung liegt bei Dir, wie Du mit (temporär) gegebenen Umständen umgehst.
- Probleme kommen überall hin mit – zu einem neuen Wohnort oder zu einem neuen Job. Sei ehrlich zu Dir selbst, arbeite an Dir, stell Dich Deinen Herausforderungen. – Ich weiß, es ist schwer. Aber es lohnt sich!
Über die Autorin:
Lena Schumacher ist studierte BWLerin mit langjähriger Erfahrung im Konzern und der Telekommunikationsbranche. Sie ist jetzt angehende Unternehmerin und Romanautorin. Folge TUKEA auf Instagram oder unter www.tukea.de. Es geht um BHs, die bequem, schön, nachhaltig und innovativ in großen Größen sind. Oder hier auf Instagram Lenas Reise als Romanautorin. Ihr Buch handelt von der Geschichte einer jungen Frau, die gleichzeitig eine Reise nach Südamerika, zu sich selbst und in die Vergangenheit ihrer Familie macht, um ihren Platz im Leben und eine Sinn stiftende Aufgabe zu finden.