Wer hätte nicht gerne ein Fahrrad auf dem man auch die ganzen Einkäufe, Blumen und Kinder transportieren kann. Vor allem wenn es dazu auch noch tolle Radwege gibt. Das dachten sich auch die Gründer von Muli und entwickeln nun ein Rad, das nicht nur all diese Transportmöglichkeiten bietet, sondern auch noch selbst einfach zu handeln ist. Im Inteview erzählt uns Sören Gerhardt, einer der Gründer, was Muli so einzigartig macht.
Erzähl uns ein bisschen von Muli. Was hat es damit auf sich?
Das Muli ist ein neues, flexibles Lastenrad für die Stadt, das Eigenschaften verschiedener Fahrradtypen in einzigartiger Weise neu kombiniert. Zum einen ermöglicht es, in seinem tiefliegenden Lastenkorb Lasten von bis zu 70kg bequem zu transportieren. Zum anderen wird es aufgrund seiner geringen Länge bei eingeklapptem Korb zu einem wendigen und leichten Alltagsrad, mit dem man richtig schnell unterwegs sein kann.
Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich das Projekt vor ca. 2 Jahren gestartet. Die ersten Entwürfe sind noch in meinem Design-Master-Studium entstanden. Mein Bruder, Mechatroniker mit langjähriger Erfahrung in der Schweißtechnikbranche, hatte Lust auf eine berufliche Veränderung und so, kam eins zum anderen. Gerade läuft unser Crowdfunding auf Startnext und Ende Mai sollen die ersten Mulis ausgeliefert werden.
Es gibt ja bereits andere Lastenräder? Warum Muli?
Wir wollten endlich ein Lastenrad, das nicht selbst zur Last wird! Lastenräder sind herkömmlicherweise lang, schwer und breit. Sie haben einen riesigen Wendekreis, man kann sie keine Treppe hoch tragen und sie benötigen extra Parkplätze. Das ist in einer großen Stadt alles andere als alltagstauglich. Mit dem Muli ist das Vergangenheit. Wir haben es so kurz wie möglich gebaut (nur 195cm) und es mit einem klappbaren Korb ausgestattet. Dadurch ist das Muli zwei in einem: einerseits wendiges und schnelles Alltagsrad, das sich mit in die U-Bahn nehmen, Treppen hoch tragen und an jedem Fahrradstellplatz abstellen lässt. Und anderseits ein leistungsfähiges Lastenrad, dessen Korb sich mit einem Handgriff ausklappen lässt, ein Volumen von 90L fasst und bis 70kg Zuladung verträgt. Auch ein Sitz lässt sich in den Korb montieren, der Platz für zwei Kinder bietet. Und wer auch im Urlaub sein Muli nutzen möchte, kann es einfach auf den Autoheckgepäckträger packen.
Für wen eignet sich das Rad?
Für jeden, der sich ein Fahrrad wünscht, mit dem man schnell unterwegs sein kann, das um jede Kurve kommt und in jeden Stellplatz passt, das man Treppen hoch tragen und mit in den Aufzug und die U-Bahn mitnehmen kann, das super aussieht und mit dem man zugleich aber auch, jederzeit und bequem, alle möglichen Lasten mit bis zu 70kg Gewicht oder seine Kinder transportieren kann.
Was ist euer Social Impact bis jetzt und was sind die Ziele für die Zukunft?
Bei dem Entwurf des Muli haben wir uns ganz gezielt an den tatsächlichen Alltagssituationen orientiert, in die man in der Stadt täglich gerät, wenn man ohne Auto unterwegs ist. Die bisher verfügbaren Lastenräder sind unserer Meinung nach darauf nur ungenügend eingestellt. Und der unglaublich tolle Zuspruch, den wir jetzt schon erhalten haben, lässt uns hoffen, dass wir mit dem Muli wirklich etwas entworfen haben, was die Leute in ihrem Alltag besser unterstützt und das Auto immer verzichtbarer macht.
Was waren eure bisherigen Highlights?
Das waren zum einen bestimmt die ersten Fahrten auf unseren fertigen Musterfahrrädern, wo für uns klar wurde, dass wir da etwas richtig gutes hinbekommen haben. Zum anderen war auch der tolle Start auf Startnext ein Highlight und dann auch jetzt gerade unsere Teilnahme an der Berliner Fahrradschau, weil da die Leute unser Muli zum ersten mal gesehen und probe gefahren sind und wirklich unglaublich begeistert waren.
Was macht euch zu Changern?
Wir orientieren uns bei unserer Produktentwicklung nicht an technischen Innovationen oder branchenüblichen Lastenradformaten, sondern an den Bedürfnissen der Nutzer. So konnten wir mit unserem Muli eine Konstruktion entwickeln, die optimal in den städtischen Alltag passt und ganz neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnet.
Anders als fast alle Hersteller in der Fahrradbranche, lassen wir unserer Rahmen nicht in Fernost produzieren, sondern haben einen Weg gefunden, eine kostengünstige Serienproduktion in Deutschland durchzuführen. So sind hohe Qualität, hohe Umweltstandards und faire Arbeitsbedingungen gesichert.
Der Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Startnext verfasst.