ursprünglich erschienen: 18.03.2016
Auf eine nachhaltige Lebensweise zu achten ist inzwischen für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Wir fahren auch bei Nieselregen mit dem Rad zur Arbeit, kaufen regionale Produkte im Bioladen oder tauschen vielleicht lieber, als wegzuwerfen und neu zu kaufen. Aber beim Feiern an Klimaschutz denken? Dieser Gedanke hat sich noch in unseren Köpfen noch nicht so breit gemacht, oder?
Doch auch das ist möglich. Eine Initiative ist z.B. Clubmob.Berlin, die Clubbetreiber berät, mit welchen Tricks und Änderungen sie ihre Parties umweltfreundlicher gestalten können. Geld für die Umsetzung wird über die Clubmob-Parties generiert, deren Gewinn zu 100% in Energiesparmaßnahmen wie bspw. in energieeffiziente Kühlgeräte fließt.
Was Clubs im großen Stil umsetzen, kann auf deiner eigenen Veranstaltung genauso gut funktionieren. Ob Geburtstagsfeier, WG-Party, Hochzeit, Startup-Launch-Party oder was auch immer du feiern möchtest: hier sind 5 Wege, um auch deine Party umwelt- und menschenfreundlich zu gestalten:
Ökostrom beziehen
Eine Party ohne Musik geht gar nicht! Wenn man nicht gerade selbst singen möchte, ist es kaum vermeidbar, Strom zu verbrauchen. Einer der einfachsten und effektivsten Wege, den CO₂-Ausstoß zu verringern, ist der Wechsel zu einem lizenzierten Ökostromanbieter. (Achtung: Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Viele Stromanbieter schmücken sich mit dem Angebot eines Ökostromtarifs, produzieren jedoch weiterhin zum größten Teil Atom- und Kohlestrom.) Um den passenden Anbieter zu finden, achte also am besten auf das Grüner Strom Label. Das von Umwelt- und Verbraucherverbänden nach strengen Kriterien und Richtlinien entwickelte Siegel gibt eine Orientierungshilfe für den richtigen Ökostromtarif aus etwa 70 verschiedenen Ökostromanbietern.
Bei der Technik auf Energieeffizienz achten
Um Strom einzusparen und gleichzeitig den Geldbeutel zu schonen, kann man beim Einsatz der Technik auf Energieeffizienz achten. Dass LED sehr viel energieeffizienter sind, als die herkömmliche Glühbirne, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Zwar sind sie in der Anschaffung teurer– doch lohnt sich die Investition in jedem Fall. LED sparen ca. 80 Prozent Strom ein und leuchten um 1000 Stunden länger als Energiesparlampen.
Bei Haushaltsgeräten sollte die Energieeffizienz immer mit in die Kaufentscheidung einbezogen werden. Bei einer Neuanschaffung ist mindestens die Energieeffizienzklasse A⁺⁺ zu empfehlen. Beim Kühlgerät sollte am besten jede freie Nische genutzt werden und die Kühlschranktür so kurz wie möglich offen gelassen werden. Das spart Energie und: Je mehr gekühlte Getränke, desto zufriedener sind auch die Partygäste.
Das Team mit ins Boot holen
Technik ist toll, aber nur so gut und effizient wie der Nutzer. Deshalb ist es wichtig, alle Helfer der Party mit ins Boot zu holen. Binde alle Beteiligten in das Konzept ein und sprecht darüber, wie ihr eure Veranstaltung grüner gestalten könnt. Ein gemeinsames Brainstorming – und wenn es nur ein paar Minuten sind – kann viele neue Ideen hervorbringen, auf die der Einzelne vielleicht gar nicht erst gekommen wäre. Denn jeder weiß etwas oder kennt jemanden: einen Caterer, der regionale Biokost anbietet oder einen Getränkehersteller aus der Region, der bei der Produktion auf Nachhaltigkeit und CO₂-Vermeidung achtet – zusammen ist man meist schlauer als allein.
Ökofaire Getränkebeschaffung
Apropos Getränke: der Kauf lokaler Getränke verkürzt die Wege und spart Energieaufwand, gleichzeitig unterstützt du kleine Produzenten in deiner Region. Auch gibt es Getränkehersteller, die nicht nur buntes Blubberwasser verkaufen, sondern zusätzlich einen guten Zweck verfolgen. Versuche Einwegflaschen zu vermeiden, setze lieber auf Mehrwegflaschen. Bei Bier ist das in der Regel ja kein Problem. Hier wächst die Auswahl an regionalen Bioprodukten stetig an. Und bei Wein gibt es inzwischen immer mehr Hersteller, die das Getränk in Mehrwegflaschen abfüllen. Am günstigsten und umweltfreundlichsten ist und bleibt das Leitungswasser. Serviert in Glaskaraffen und mit frischer Minze, Gurkenstückchen, Orange oder Zitrone versetzt, kann auch Wasser aus der Leitung richtig lecker schmecken. Außerdem ist es eine der umweltfreundlichsten Maßnahmen überhaupt!
Abfall - wohin mit den Müllbergen am Tag danach?
Ganz einfach: am besten gar nicht erst viel Müll produzieren. Für Umweltfreunde ein absolutes No Go, leider aber immer noch auf vielen Partys weit verbreitet: Pappteller und Plastikbecher. Die Ausrede, nicht genug Geschirr zu haben, zieht nicht. Geschirr kann man bei speziellen Verleihern für wenig Geld leihen. Für die private Homeparty helfen die Nachbarn bestimmt gerne aus oder du bittest deine Gäste darum, jeweils ein eigenes Gedeck mitzubringen. Eine netter Nebeneffekt: Jeder spült gleich seinen eigenen Teller und nimmt ihn wieder mit. Um am Ende nicht auf Bergen halb leerer Chipstüten sitzen zu bleiben, können Snacks selbst zubereitet werden. Ist eh viel leckerer als Salzletten und Kekse vom Discounter. Wer wenig Zeit hat, kann dafür Freunde einspannen oder jeden Gast etwas mitbringen lassen. So ist die Vielfalt am größten. Für die Deko gilt das gleiche: Besser mit ein bisschen Liebe selbst gestalten – aus Naturmaterialien oder Dingen, die ohnehin in den Müll gekommen wären – als immer die gleichen Luftballons und Pappgirlanden. Wozu gibt es schließlich all die fancy DIY-Blogs im Internet?
Erzähl uns, wie du deine Party umweltfreundlich gestaltest. Spread the word.
Uber Clobmob
Die Initiative Clubmob.Berlin berät Clubbetreiber zur klimafreundlicheren und nachhaltigeren Gestaltung ihrer Location. Dabei wird ein individuelles Konzept für den Club erstellt, das erläutert, wie die Location umweltfreundlicher betrieben werden kann. Um die Energiesparmaßnahmen umzusetzen, organisiert das Team von Clubmob.Berlin zusammen mit den Clubbetreibern eine Party. Der Gewinn des Abends wird z.B. eine energieeffizientere Kühlung und Beleuchtung, Wassersparmaßnahmen oder in ein neues Abfallmanagement investiert. Eine Clubmob-Party ist also Crowdfeiern fürs Klima!