In Zeiten, in welchen der Klimawandel allgegenwärtig ist, vermischt sich oft das private und das politische Bewusstsein. Wir sind uns unserer Ernährung (und ihrer Auswirkungen) so klar wie nie, viele fahren mehr mit der Bahn und achten generell auf fairen und nachhaltigen Konsum. Kein Wunder also, dass sich auch unsere Arbeit dahingehend ändert und sich manche Firmen vornehmen, nachhaltiger zu arbeiten und damit einen Bewusstseinswandel mitzugestalten.
Nike Wessel, Geschäftsführerin von Studio36 (ehemals dasprogramm), einer Agentur für audiovisuelle Medien aus Berlin, richtete ihr Unternehmen auch unlängst auf eine nachhaltige Strategie aus. Treu nach dem Motto "Mit Sachverstand, Liebe zum Detail und zur Umwelt." Das fanden wir so schön, dass wir Nike ein paar Fragen über die Neuausrichtung, ihre Lieblingspodcasts und Trends für 2020 gestellt haben.
Nike Wessel von Studio36.
Nike, du betreibst seit 10 Jahren eine Agentur für audiovisuelle Medien in Berlin, Kreuzberg. Ihr startet aber jetzt nochmal durch mit einem neuen Namen und neuen Ausrichtung und zwar für den Planeten. Was hat Dich dazu bewegt?
Ich war immer schon politisch aktiv und so hatten wir von Anfang an viele Kunden aus sozialen und nachhaltigen Bereichen. Wir haben uns dann als ganzes Team fürs green filmaking entschieden und dann das Podcast Label gegründet, wo wir mit drei Podcasts zur Nachhaltigkeit gestartet sind. Heute verbinden wir eine klare Haltung zu Umwelt, Sozial- oder Genderthemen mit der Contentproduktion von Audio bis Video. Die Umbenennung ist somit ein Zeichen nach „außen" was wir „innen“ schon lange leben.
Sehnst Du selber nach mehr Sinn im Job? Deine Mitarbeiter*innen vielleicht auch? Oder hat es andere Gründe?
Ich liebe was ich tue, komme jeden Tag gern und bin absolut dankbar für diese freie, kreative Arbeit. Aufträge und Konzepte mit Sinn helfen dabei natürlich sehr, auch im Team. Schließlich ist was wir produzieren immer von vielen gemacht und meine KollegInnen können hinter dem stehen was sie erarbeiten.
Ihr seid die Podcast-Experten. Podcasts sind wahnsinnig beliebt heutzutage aber es gibt auch sehr viele! Lohnt es sich noch für Impact Organisationen, einen Podcast zu starten? Worauf sollte man achten? Wie viel kostet es? Wie viel Aufwand ist es?
Audio ist ein altes Medium, welches jetzt in der digitalen Welt seinen Platz findet. Es eignet sich gut für komplizierte Themen, einfach weil man in Ruhe zuhören und Dinge erklären kann.
Technisch ist es nicht sehr aufwendig und auch kostengünstig. Aber natürlich stimmt es, dass man ein richtig gut durchdachtes und interessantes Format konzipieren muss, um auch gehört zu werden und in dem großen Angebot seinen Platz zu finden.
Was sind deine 5 Lieblingspodcasts im Bereich der Nachhaltigkeit und warum?
Natürlich höre ich am liebsten Planet A von Audible - den macht aber auch meine liebe Kollegin Isabelle Rogge und da bin ich vielleicht etwas voreingenommen.
Planet A - Nur mal kurz die Welt retten; © Audible
Ansonsten höre ich a mindful mess von DariaDaria sehr gern (Tipp: alte Folgen kann man sich hier umsonst auf Soundcloud anhören).
DariaDaria – a mindful mess; © Spotify
Ich höre sonst viel Deutschland Radio, die machen richtig gute Podcast auch zu Nachhaltigkeit… Sophia Hoffmann übers vegane, zero waste Kochen habe ich auch immer gern gehört und „ausgesprochen Nachhaltig“ der KFW Bank.
Vegan Queens von Sophia Hoffmann; © Spotify
Kommunikation ist häufig das A und O für Impact Organisationen. Was sind die Trends für 2020? Wo lohnt es sich zu investieren? Was kann man einfach mal lassen?
Ich glaube es bleibt dabei, gute Ideen mit richtigen Geschichten zu erzählen – das ist sicher kein neuer Trend, aber die Art der Kommunikation, die sich für mich richtig anfühlt – auch 2020.