6 Monate lang mit dem Associate Programm von On Purpose bei Soulbottles

Laura Marie war als Associate von On Purpose 6 Monate lang Teil des Teams von soulbottles, einem Unternehmen, das den Konsum von Plastik reduzieren will. Im Interview berichten sie und Paul Kupfer (Co-Founder von Soulbottles) von ihren Erfahrungen.

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von Roxana Baur, October 4, 2018
On Purpose

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Laura Marie ist Associate im Programm von On Purpose und war 6 Monate lang Teil des Teams von soulbottles, einem Unternehmen, das den Konsum von Plastik reduzieren will. soulbottles stellt zu 100% plastik- und schadstofffreie Trinkflaschen aus Glas her. Klimaneutral in Berlin produziert, unterstützt soulbottles internationale Trinkwasserprojekte der NGO Viva con Agua. Ziel ist es Menschen in benachteiligten Regionen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu bieten. Im Interview erzählen euch Laura-Marie Schneider (Associate bei On Purpose April 2018) und Paul Kupfer (Co-Founder und CEO Soulbottles) von ihren Erfahrungen mit dem Associate Programm. 

Laura-Marie, was hast du vorher gemacht und wieso hast du dich für das Associate-Programm entschieden?

Vor meiner Zeit bei On Purpose habe ich Betriebswirtschaftslehre studiert und währenddessen in den Bereichen Markt- & Trendforschung gearbeitet. Im Anschluss daran war ich für ein Norwegisches Tech Unternehmen in der Kundenberatung tätig. Für On Purpose habe ich mich entschieden, weil mein Herz für Nachhaltigkeit schlägt. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit viel mit diesem Thema und wollte das ab sofort auch im beruflichen Kontext tun. Zudem entschied ich mich für das Programm, weil ich Lust auf die vielen neuen Einblicke, Menschen und Inhalte hatte.

Paul, ihr seid eine der Partnerorganisationen von On Purpose und habt Laura-Marie in eurem Team aufgenommen. Wieso habt Ihr euch entschieden Teil dieses Projektes zu werden?

Wir wollten jemanden, der uns im Bereich Business Development hilft. Also Organisationsweiterentwicklung. Neue Sachen machen. Da hatten wir noch gar keine Erfahrung. Wir haben nie jemanden explizit für diesen Bereich eingestellt.

soulbottles ist in den letzten Jahren immer größer geworden und wir haben gesehen, dass wir da auch mehr Potentiale haben, die wir noch gar nicht zu 100% nutzen.

Mit On Purpose hatten wir die Möglichkeiten mal "auszuprobieren", wie es ist mit Menschen zusammenzuarbeiten, die genau da Erfahrung haben. Wir mochten die Idee Menschen in unser Team zu holen, die aus noch größeren Organisationen kommen und die dazu noch voll motiviert sind, was Nachhaltiges zu machen.

Was erwartet Ihr von den Associates, die bei euch anfangen?

Wir erwarten von allem unternehmerische Haltung und Selbstverantwortung bzw. Selbstständigkeit. Wir geben sehr viele Freiräume und Möglichkeiten der Gestaltung, dafür brauchen wir auch Leute, die sich ihre Arbeit selbst suchen und viele Ideen haben.

Welche Aufgaben hatte Laura-Marie bei euch? Sind die Aufgaben grundsätzlich individuell auf die Associates ausgerichtet?

Wir lassen die Associates frei wählen und auch Laura-Marie hat das eigentlich selbst entschieden. Die meisten Projekte gehen in die Richtung Produktentwicklung bzw Research. Da hat Laura-Marie z.B. viel zum Thema Wasserfilter gemacht.

Auch die Richtung Campaigning und Marketing ist denkbar, da hat Laura-Marie vor allem die Aktion "drink clean - get dirty" mitgeleitet.

Laura-Marie, wie war dein Start bei soulbottles? Auf was hast du bei der Vorbereitung wert gelegt?

Mein Start war ziemlich aufregend! Bei soulbottles funktionieren viele Dinge anders, als ich es kenne. Da soulbottles holokratisch organisiert ist, gibt es keine/n Chef/in. Das bedeutet, es gibt niemanden, der einem die Richtung vorgibt, Aufgaben zuweist oder dir ungefragt Feedback gibt. Das hat viele Vorteile, dennoch war es in manchen Situationen für mich ungewohnt.

In der Vorbereitung habe ich mich zur Unternehmenskultur und zu den Produkten eingelesen. Alles Weitere habe ich mir in meinen ersten Wochen vor Ort angeeignet − dafür wurde mir auch ausreichend Zeit gegeben.

Wo lagen die größten Herausforderungen innerhalb des halben Jahres?

Auf organisatorischer Ebene bestand eine große Herausforderung darin, sich schnell in die Holokratie des Unternehmens einzuarbeiten und zu verstehen, was meine Rechte als auch Pflichten sind. Außerdem hat es mich einiges an Zeit gekostet zu verstehen, wie die Prozesse bei soulbottles ablaufen.

In Bezug auf meine Projektarbeit ergab sich die Herausforderung das Projekt in einem kurzen Zeitrahmen zu realisieren. Das erschien mir zu Beginn als große Herausforderung, ging am Ende aber gut aus.

Paul, hat sich euer Arbeitsalltag durch das Programm verändert?

Der Alltag bei soulbottles war dadurch nicht so stark verändert. Es war aber super eine neue Stimme in unseren Besprechungen zu haben und wir haben viel durch Laura-Marie gelernt. Man bekommt sonst ja leicht einen Tunnelblick, wenn man lange an den gleichen Projekten arbeitet.

Laura-Marie, neben der Arbeit in der Organisation gibt es regelmäßige Trainings und Coachings – das ist ganz schön viel Input. Was sind deine drei größten Learnings, die du aus diesem Jahr im sozialen und ökologischen Sektor mitnimmst?

Meine 3 größten Learnings würde ich zusammenfassen als: Commitment, Offenheit, Team-Power.

  • Commitment: Man bekommt nicht nur extrem viel Input, sondern lernt auch verdammt viele Menschen kennen. Dabei ist es wichtig, dass man die Angebote nicht einfach nur konsumiert, sondern sich aktiv einbringt, vernetzt und traut kritische Fragen zu stellen.
  • Offenheit: Auch wenn Dinge erst einmal anders erscheinen, als man es sonst kennt, ist es wichtig Offenheit zu zeigen. Mir hat es sehr geholfen an das Neue unvoreingenommen heranzugehen und mir  alles neugierig anzuschauen.
  • Team-Power: Es ist immer wieder fantastisch zu sehen wie gut unsere On Purpose-Schwarmintelligenz funktioniert. Es ist gängig, dass wir in unserem Jahrgang Themen besprechen, zu denen wir Input brauchen oder wo wir schlichtweg nicht weiter wissen. Die Stärke der Gruppe zu erkennen und diese auch zu nutzen, ist definitiv ein weiteres Learning.

Paul, was könnt Ihr Menschen mit auf den Weg geben, die sich für das Associate-Programm interessieren?

Ich habe auf dem "matching-day" sowohl mit allen Associates, als auch mit den anderen Partnerorganisationen gesprochen und bin mit einem echten Wow-Gefühl raus gegangen. Alle Projekte waren spannend und von den Associates fanden wir auch alle richtig gut! Es war echt schwierig uns zu entscheiden. Wenn ihr gerade eine Möglichkeit sucht aus eurem Job rauszukommen und was Neues zu sehen, ist On Purpose auf jeden Fall eine super Idee!

Bereit für deinen individuellen Karrierestart im nachhaltigen Bereich? Ab sofort kannst du dich hier für das Weiterbildungsprogramm von On Purpose bewerben.